Anne Birkenhauer in einem Lektürekurs.

ארועים

Veranstaltungen

Kleiner Lektürekurs für Einsteiger:innen

Samuel Joseph Agnon: Die Geschichte von der Ziege – מעשה העז

Der spätere Literaturnobelpreisträger Agnon hat diese kurze Geschichte 1924, vermutlich in Bad Homburg geschrieben, am Ende seines elfjährigen Aufenthalts in Deutschland, kurz vor oder direkt nach seiner Rückkehr nach Palästina. 1925 erschien sie im Abstand von acht Wochen gleich zweimal, erst als Die Öffnung der Höhle in einer Anthologie für Erwachsene und danach als Kinderbuch unter dem Titel Die Geschichte von der Ziege mit Bildern von Zeev Rabban.

In einer kleinen Zoomgruppe von Liebhaber:innen hebräischer Literatur mit unterschiedlichen sprachlichen Vorkenntnissen lesen wir den Text, den jeder zu Hause vorbereitet, auf Hebräisch (wer will, bekommt ihn auch punktiert). Wir übersetzen Satz für Satz und forschen den vielen Formulierungen aus Tenach, Talmud und Hagada nach, die dieser zunächst naiv anmutenden Geschichte einen doppelten Boden und eine gar nicht naive Deutung verleihen.

Danach gebe ich, quasi als theoretischen Hintergrund, eine Einführung in die Besonderheiten der hebräischen Lesekultur und ihre Intertextualität, und zum Schluss lesen wir noch ein, zwei zeitgenössische Gedichte, die mit denselben Mitteln arbeiten.

Im Anschluss kann sich eine neue Lesegruppe Langsam Lesen bilden oder die Interessent:innen verteilen sich auf bereits bestehende Lektüregruppen.

Dauer: drei Sitzungen von je 2.5 Stunden Dauer
Termin: einmal im Monat, sonntags 17–19.30 Uhr auf Zoom oder an einem anderen Tag. Der Kurs beginnt, sobald sich mindestens sechs Teilnehmer:innen zusammengefunden haben.
Kursgebühr: auf Anfrage

Lektürekurs Langsam Lesen

Seit dem ersten Coronawinter 2021 treffen sich Liebhaber:innen der hebräischen Literatur monatlich zu einem zweieinhalbstündigen Zoomtreffen. Die Teilnehmer:innen, die verschiedene Vorkenntnisse mitbringen, bereiten die Texte zu Hause vor; in den Sitzungen lesen wir sie gemeinsam, übersetzen und besprechen sie.

Ein Vergnügen für alle, die moderne hebräische Prosa und Lyrik selbst lesen und sich darüber mit anderen austauschen wollen.

Mit Texten von Aharon Appelfeld, Tomer Gardi, Sarah Shilo, Zeruya Shalev, Moshe Sakal oder Lyrik von Dan Pagis, Jehuda Amichai, Yitzhak Laor.

Interessent:innen können sich bestehenden Kursen anschließen; bei Bedarf werden neue Gruppen gebildet.  

Termin: einmal im Monat, sonntags 17–19.30 Uhr
Kursgebühr: auf Anfrage

ארועים שהיו
Vergangenes

Zeruya Shalev – Wilde Worte

Die israelische Autorin Zeruya Shalev unterhält sich mit Übersetzerin Anne Birkenhauer über ihren eben auf Deutsch erschienenen Roman Nicht ich

Zeruya Shalevs Debütroman verstörte bei seinem Erscheinen 1993 die israelische Leserschaft durch seine traumhaft, albtraumhaft und immer wieder völlig grotesk erzählte Innensicht einer jungen Frau und Mutter. Die Themen Liebe, Familie, Lust und Leid sind alle schon da, erscheinen hier aber als Klagegesang einer rebellischen Protagonistin, die an den gesellschaftlichen Rollenzuschreibungen zerbricht und ihren Schmerz herausschreit.

Anne Birkenhauer wird das Gespräch mit Zeruya Shalev auf Hebräisch führen und laufend für das Publikum übersetzen. Lesung in deutscher Sprache: Miriam Japp

Termin: 7. Februar 2024, 19 Uhr, Völkerkundemuseum, Pelikanstrasse 40, 8001 Zürich, Schweiz
Tickets: 20/15.- Franken (für Omanutmitglieder)
Anmeldung: per Mail an omanut@omanut.ch  oder unter Tel. 044 915 28 63

 

Einblicke in die Übersetzungsarbeit

Anne Birkenhauer gibt einen Einblick in ihre Arbeit und in einige Gedichte gegen die Sprachlosigkeit in dieser finsteren Zeit. Eine Veranstaltung von Omanut.


Termin: 6. Februar 2024, 19 Uhr, Galerie Stephan Witschi, Zwinglistrasse 12, 8004 Zürich, Schweiz
Eintritt frei (Kollekte)
Anmeldung: per Mail an omanut@omanut.ch  oder unter Tel. 044 915 28 63

Ein jüdischer Garten der anderen Art

Die Übersetzerin Anne Birkenhauer unterhält sich mit den Herausgebern von Ein jüdischer Garten Itamar Gov und Eran Schaerf über Vielfalt und Darstellung jüdischer Identität

Dieses Buch erforscht jüdische Erfahrung und Geschichte in Form eines Pflanzenbestimmungbuches mit rund 160 Texten aus unterschiedlichen Sprachen, Epochen und Lebenswelten. Dank der editorischen Notizen entsteht daraus ein migrierender Garten aus Wörtern jenseits sprachlicher und nationaler Grenzen – ein Bestimmungsbuch für eine unbestimmbare jüdische Identität. Mehr zum Buch

Datum: Montag, 4. September, 20 Uhr
Ort: Sphères, Hardturmstrasse 66, 8005 Zürich
Anmeldung unter omanut@omanut.ch oder Telefon +41 44 915 28 63

Wie klingt das in Deiner Sprache? 

Spielerische Übersetzerwerkstatt für Kinder, die von zu Hause verschiedene Sprachen mitbringen, mit der Übersetzerin Anne Birkenhauer und der Autorin Lea Gottheil

Der israelische Schriftsteller David Grossman hat das Bilderbuch Opa, warum hast du Falten? auf Hebräisch geschrieben, Anne Birkenhauer hat es ins Deutsche übersetzt. Die Illustratorin Ninamasina erzählt die Geschichte in ihrer persönlichen Sprache, mit Farben und Formen. In der Übersetzerwerkstatt von Anne Birkenhauer und Lea Gottheil erzählen die Kinder die Geschichte auf ihre eigene Art und finden auch heraus, wie das Buch klingt, wenn es mit Musik gespielt wird. Die Frage, was Übersetzen überhaupt ist, steht ebenfalls im Raum.

Datum: Mittwoch, 5. September, 13.30-17 Uhr
Ort: Hottingersaal, GZ Hottingen, Gemeindestrasse 54, 8032 Zürich
Die Anzahl der Plätze ist beschränkt; Anmeldung für Kinder von 5-12 Jahren unter omanut@omanut.ch oder Telefon +41 44 915 28 63

Eltern und Großeltern sind um 16.30 Uhr herzlich willkommen, einer kleinen Aufführung beizuwohnen. Für die Erwachsenen bietet Anne Birkenhauer in der Woche davor einen Zoom-Workshop in ihrer Reihe Langsam Lesen zur Lektüre des Buches von David Grossman im Original an:

Sonderveranstaltung Zoomformat Langsam Lesen: Lektüre hebräischer Kinderliteratur

Für Großeltern, Eltern (oder andre, die gern Enkel hätten), die etwas Hebräisch lesen können und gern einmal ein Kinderbuch von David Grossman im Original lesen wollen.

Anlässlich der spielerischen Übersetzerwerkstatt für vielsprachige Kinder im Rahmen des Omanut-Festivals lesen wir David Grossmans Kinderbuch לכל קמט יש ספור – Opa, warum hast du Falten?, horchen in den Text hinein, übersetzen reihum und überlegen dabei immer auch, wie Kinderbücher geschrieben sein müssen, damit wir sie gerne vorlesen.

Geeignet auch als Einsteigetreffen zum laufenden Lektürekurs Langsam Lesen

Datum: Mittwoch, 30. August, von 17 bis 19 Uhr auf Zoom

Um Anmeldung wird gebeten: anne.birkenhauer@outlook.com

Übersetzerin Anne Birkenhauer und Autor Moshe Sakal

Vielstimmige Unterströme – Vom Aufdecken verborgener Sprachen im hebräischen Text. 

Die Vielstimmigkeit der modernen hebräischen Literatur beruht darauf, dass die alten Schichten des Hebräischen, sei es Tenach, Mischna oder Talmud, bis heute präsent sind; doch auch die Einwanderer prägen die Sprache. Diese Vielstimmigkeit in der deutschen Übersetzung hörbar zu machen gehört zu Anne Birkenhauers spannendsten Herausforderungen. Sie wird anhand einiger Textstellen einen Einblick in ihre Arbeit geben und erzählen, wie sie bei Tomer Gardi und Moshe Sakal einen neuen Aspekt des hebräischen Stils entdeckte.

Danach spricht sie mit Autor Moshe Sakal über seinen noch nicht erschienenen Roman „Moses, der Neandertaler“. Sakals Schreiben ist von vier Sprachen - Hebräisch, Französisch, Englisch und Deutsch – genauso beeinflusst wie von den hebräischen Übersetzungen europäischer Literatur aus den 1950er- und 1960er-Jahren. 

Ort: Theater Stok, Hirschengraben 42, 8001 Zürich
Termin: 8. September 202
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Nähere Informationen: Eine Veranstaltung von Omanut – Forum für jüdische Kunst und Kultur

Lesung Tomer Gardi Eine runde Sache

mit Lothar Ruske und Tomer Gardi vor Ort und Anne Birkenhauer per Zoom zugeschaltet

Termin: 9. Januar 2022
Ort: LiteraturLounge Frankfurt im Haus am Dom

Translationale-Festival mit Anne Birkenhauer

Auf der Suche nach dem Ton. Porträt der Übersetzerin Anne Birkenhauer. Gespräch und Lesung

Für Anne Birkenhauer, die Übersetzerin von David Grossman, Dan Pagis, Jehuda Amichai und vielen anderen israelischen AutorInnen, ist Übersetzen Kunst und Lebensform, eine Art, in der Welt zu sein. Wie hat die jüdische Lese- und Lernkultur ihr Leben, ihr Selbst- und Übersetzungsverständnis geprägt?

Termin: 3. Oktober 2021, 15-16.30 Uhr

Digitale Buchpremiere von Zeruya Shalevs Roman Schicksal

Vor Ort: Anat Feinberg (Moderation und Übersetzung), Barbara Stoll (Deutsche Lesung), per Zoom zugeschaltet Zeruya Shalev und Anne Birkenhauer

Termin: 20. Mai 2021
Ort: Literaturhaus Stuttgart

Vortrag mit Lesung und literarischer Werkstatt zu David Grossmans Roman Was Nina wusste

Grossmans jüngster Roman hat Anne Birkenhauer als Übersetzerin vor spannende Herausforderungen gestellt: Da waren die vielen verschiedenen Ebenen der Narration mit Rückblenden und wechselnden Erzählperspektiven und der subtile Anspruch, den hebräischen O-Ton der gebürtigen Kroatin Eva Panič-Nahir in die deutsche Sprache zu übertragen. Von diesem gegenseitigen Durchdringen der drei Sprachen und von dem Bewusstseins- und Erinnerungsprozess der drei literarischen Hauptfiguren erzählt Anne Birkenhauer in ihrem Vortrag mit Lesung.

Termin: 10. bis 12. Mai 2021
Ort: Universität Luzern, Institut für Jüdisch-Christliche Forschung IJCF

Die Suche nach dem richtigen Wort. Probleme beim Übersetzen von Aharon Appelfeld ins Deutsche

Der Suche nach dem richtigen Wort hat sich Anne Birkenhauer, Dozentin und Übersetzerin hebräischer Sprache verschrieben. Biblische Anspielungen und die Mehrstimmigkeit in hebräischer Literatur weisen eigene Charakteristiken auf, die bei der Übersetzung ins Deutsche berücksichtigt werden müssen. Anhand der Werke des Bukowiners Aharon Appelfeld gibt Birkenhauer einen Einblick in die Herausforderungen eines Übersetzers der hebräischen Sprache. Die vielfach ausgezeichneten Werke von Aharon Appelfeld thematisieren immer wieder das Schicksal der jüdischen Bevölkerung in einem multi-ethnischen Raum.

Termin: 31. Januar 2019
Ort: Universität Augsburg

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Zum Nachhören

Gespräch mit Anne Birkenhauer über die hebräische Sprache

Sozusagen! – Hebräisch: Ein Gespräch mit Übersetzerin Anne Birkenhauer im BR-Radio

„English, Arabic and Hebrew shall be the official languages of Palestine“ – so verkündeten es die Briten im Juli 1922 für ihr Mandatsgebiet Britisch-Palästina. Eine Zäsur in der Geschichte des Nahen Ostens – denn nun war das Hebräische, das bis dahin den Gelehrten vorbehalten war, auf einmal Sprache eines ganzen Landes. Mit dieser Entscheidung waren auch die Weichen gestellt für alles, was später passierte: Israel rief seine Unabhängigkeit aus und machte das Hebräische zur Staatssprache. Ein Gespräch mit Anne Birkenhauer in Jerusalem über die bemerkenswerte „Wiedergeburt“ eines Idioms, über die Pioniere, die das erreichten, und natürlich über Reiz, Klang und Struktur einer wirklich schönen Sprache.

Moderation: Hendrik Heinze

Link: Auf der Webseite von Radio BR 2

Einstein-Forum mit Tomer Gardi und Anne Birkenhauer

Tomer Gardi liest aus Eine runde Sache und spricht mit Anne Birkenhauer.
Das Gespräch wird moderiert von Franziska Bomski, Potsdam.

Termin: 11. Oktober 2021
Ort: Einstein-Forum, Am Neuen Markt 7, Potsdam
Link:
Auf der Webseite des Einstein-Forums