
אנה בירקנהאור
Anne Birkenhauer
תרגום ספרות והרצאות
Literarische Übersetzungen und Vorträge
Anne Birkenhauer lebt schon über die Hälfte ihres Lebens in Jerusalem und übersetzt seit 1989 hebräische Literatur. Sie ist nicht nur eine passionierte Übersetzerin von Autoren wie David Grossman oder Chaim Be’er, sondern hält auch Vorträge darüber, wie ihre Übersetzungen zustande kommen.
Anne Birkenhauer übersetzt „klassische“ und ausgesprochen literarische AutorInnen wie David Grossman, neuerdings auch Zeruya Shalev, moderne experimentelle Prosa etwa von Tomer Gardi und Lyriker wie Dan Pagis, Yitzhak Laor oder Jehuda Amichai. Dabei reizen sie Werke, in denen der kulturell religiöse jüdische Hintergrund eine zentrale Rolle spielt, genauso wie solche, in denen besondere Register der Umgangssprache übertragen werden müssen, wie bei Sara Shilo.
In Aus der Werkstatt berichtet Anne Birkenhauer, welchen spezifischen Fragen sie dabei begegnet und wie sie diese jeweils beantwortet. Unter Übersetzungen gibt sie Einblick in die Zusammenarbeit mit einzelnen AutorInnen und ihre Werke. Anne Birkenhauer spricht auch äusserst eindrücklich von Ihrer Arbeit, was sie in vielen Vorträgen und Seminaren gezeigt hat.
Anne Birkenhauer erhielt für ihre Arbeit den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, den Internationalen Literaturpreis Albatros (zusammen mit David Grossman für „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“), den Jane Scatcherd-Preis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung; für ihre Lyrikübersetzungen den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und den Paul-Celan-Preis des Deutschen Literaturfonds.
Das Hebräische fasziniert mich von meiner ersten Begegnung mit dieser Sprache bis heute. Es hat eine besondere Poetizität, die es für Lyrik geradezu prädestiniert. Es ist kurz und dicht und vieldeutig. Und sein Klangreichtum und seine historische Tiefe ermöglichen es einem modernen heutigen Autor, mit Hilfe einer einzigen alten Wortform Stellen aus den hebräischen Schriften zu evozieren.
Foto: Dood Evan

חדשות
Aktuelles
Übersetzerin Anne Birkenhauer und Autor Moshe Sakal
Vielstimmige Unterströme – Vom Aufdecken verborgener Sprachen im hebräischen Text.
Die Vielstimmigkeit der modernen hebräischen Literatur beruht darauf, dass die alten Schichten des Hebräischen, sei es Tenach, Mischna oder Talmud, bis heute präsent sind; doch auch die Einwanderer prägen die Sprache. Diese Vielstimmigkeit in der deutschen Übersetzung hörbar zu machen gehört zu Anne Birkenhauers spannendsten Herausforderungen. Sie wird anhand einiger Textstellen einen Einblick in ihre Arbeit geben und erzählen, wie sie bei Tomer Gardi und Moshe Sakal einen neuen Aspekt des hebräischen Stils entdeckte.
Danach spricht sie mit Autor Moshe Sakal über seinen noch nicht erschienenen Roman „Moses, der Neandertaler“. Sakals Schreiben ist von vier Sprachen - Hebräisch, Französisch, Englisch und Deutsch – genauso beeinflusst wie von den hebräischen Übersetzungen europäischer Literatur aus den 1950er- und 1960er-Jahren.
Ort: Theater Stok, Hirschengraben 42, 8001 Zürich
Nähere Informationen: Auf der Webseite von Omanut – Forum für jüdische Kunst und Kultur
Gespräch mit Anne Birkenhauer über die hebräische Sprache
Sozusagen! – Hebräisch: Ein Gespräch mit Übersetzerin Anne Birkenhauer im BR-Radio
„English, Arabic and Hebrew shall be the official languages of Palestine“ – so verkündeten es die Briten im Juli 1922 für ihr Mandatsgebiet Britisch-Palästina. Eine Zäsur in der Geschichte des Nahen Ostens – denn nun war das Hebräische, das bis dahin den Gelehrten vorbehalten war, auf einmal Sprache eines ganzen Landes. Mit dieser Entscheidung waren auch die Weichen gestellt für alles, was später passierte: Israel rief seine Unabhängigkeit aus und machte das Hebräische zur Staatssprache. Ein Gespräch mit Anne Birkenhauer in Jerusalem über die bemerkenswerte „Wiedergeburt“ eines Idioms, über die Pioniere, die das erreichten, und natürlich über Reiz, Klang und Struktur einer wirklich schönen Sprache.
Moderation: Hendrik Heinze
Link: Auf der Webseite von Radio BR 2
Lektürekurs Langsam Lesen: Hebräische Lektüren 3
Im Herbst 2022 beginnt der dritte Zoom-Kurs der Reihe Langsam Lesen: Hebräische Lektüren, wieder mit
Samuel Joseph Agnon: Die Geschichte von der Ziege – מעשה העז
Der spätere Literaturnobelpreisträger Agnon hat diese kurze Geschichte 1924, vermutlich in Bad Homburg geschrieben, am Ende seines elfjährigen Aufenthalts in Deutschland, kurz vor oder direkt nach seiner Rückkehr nach Palästina. 1925 erschien sie im Abstand von acht Wochen gleich zweimal, erst als Die Öffnung der Höhle in einer Anthologie für Erwachsene und danach als Kinderbuch unter dem Titel Die Geschichte von der Ziege mit Bildern von Zeev Rabban.
In einer kleinen Zoomgruppe von Liebhabern hebräischer Literatur lesen wir den Text auf Hebräisch (diesmal wer will, auch punktiert), übersetzen ihn Satz für Satz und forschen den vielen Formulierungen aus Tenach, Talmud und Hagada nach, die dieser zunächst naiv anmutenden Geschichte einen doppelten Boden verleihen.
Danach gebe ich, quasi als theoretischen Hintergrund, eine Einführung in die Besonderheiten der hebräischen Lesekultur, und zum Schluss lesen wir noch ein modernes Gedicht von Yitzhak Laor, das mit denselben Mitteln arbeitet.
Als Fortsetzung sind Kurse über Zeruya Shalevs neuen Roman Schicksal und ausgewählte hebräische Lyrik geplant.
Termin: einmal im Monat, sonntags 17–19.30 Uhr
Kursgebühr: auf Anfrage
Wenn Sie konkret oder grundsätzlich Interesse an den Kursen „Langsam Lesen – Hebräische Lektüren“ haben, melden Sie sich; ich halte Sie über neu entstehende Gruppen auf dem Laufenden.
הרצאות שהיו
Vergangenes
Einstein-Forum mit Tomer Gardi und Anne Birkenhauer
Tomer Gardi liest aus Eine runde Sache und spricht mit Anne Birkenhauer.
Das Gespräch wird moderiert von Franziska Bomski, Potsdam.
Termin: 11. Oktober 2021, 19 Uhr
Ort: Einstein-Forum, Am Neuen Markt 7, Potsdam
Link: Auf der Webseite des Einstein-Forums
Translationale-Festival mit Anne Birkenhauer
Auf der Suche nach dem Ton. Porträt der Übersetzerin Anne Birkenhauer. Gespräch und Lesung
Für Anne Birkenhauer, die Übersetzerin von David Grossman, Dan Pagis, Jehuda Amichai und vielen anderen israelischen AutorInnen, ist Übersetzen Kunst und Lebensform, eine Art, in der Welt zu sein. Wie hat die jüdische Lese- und Lernkultur ihr Leben, ihr Selbst- und Übersetzungsverständnis geprägt?
Termin: 3. Oktober 2021, 15-16.30 Uhr